Longieren mit Hund
Longieren mit Hund
Was ist Longieren mit Hund?
Das Longieren kommt ursprünglich aus dem Training mit dem Pferd. Mittlerweile haben auch Hundehalter die positiven Wirkungen dieses Trainings für sich entdeckt. Longieren ist eine Trainingsform, bei der der Hund sich am äußeren Rand eines großen Kreises bewegt und dort die Kommandos des Hundeführers ausführt. Der Hundeführer steht dabei im inneren des Kreises und delegiert den Hund mit Hilfe non verbalen Kommandos. Die Aufgaben im klassischen Longieren bestehen aus „Platz“, „Sitz“, „Steh“, Richtungs- und Tempowechsel. Fortgeschrittene Teams können auch Tricks mit einbauen. Im kreativen Longieren kann das Mensch-Hund-Team einen zusätzlichen Kreis integrieren und so eine Acht laufen oder zusätzliche Aufgaben mit Hürden oder Treibbällen.
Das benötigte Material für einen Anfänger im Longieren ist daher überschaubar: neben einem Longierkreis und einer Schleppleine können Sie einen Clicker zur Hilfe nehmen.
Longieren mit dem Hund – erste Schritte
Für das Longieren benötigen Sie einen Longierkreis. Dieser sollte in der Regel einen Durchmesser von 10m aufweisen. Für kleinere oder ältere Hunde kann der Kreis auch kleiner ausfallen. Planen Sie großzügig – schließlich soll Ihrem Hund nicht schwindlig werden. Den Kreis können Sie auch mit eng zusammenstehenden Pylonen markieren oder Pflöcke durch ein breites Band verbinden. Der Hund muss sich eindeutig am Kreis orientieren können.
Für den Anfang sollten Sie zudem eine Schleppleine nutzen, damit Sie den Hund kontrollieren können und dieser sich nicht zu weit vom Kreis entfernen kann.
Überlegen Sie sich am Anfang, ob Sie sich für das klassische oder kreative Longieren entscheiden. Beim klassischen Longieren ist das Innere des Kreises eine Tabuzone, die Ihr Hund nicht betreten darf und der Hund wird deshalb nur am Außenrand des Kreises belohnt. Beim kreativen Longieren können auch Aufgaben eingeschlossen werden, bei denen Ihr Hund das Innere des Kreises betreten muss.
Der Anfang
Zu Beginn, lernt Ihr Hund, an der Leine von außen am Rand des markierten Kreises zu laufen. Hierzu können Sie Targets am Kreis verteilen, um diesen in kleine Abschnitte zu unterteilen. Nun fordern Sie Ihren Hund auf außerhalb des Kreises von einem Target zum nächsten zu laufen, während Sie sich im Inneren des Kreises ganz nah an der Abgrenzung mit ihm mitbewegen. Belohnen Sie Ihren Hund auf jedem Target. Ist das Kreisinnere tabu, dann führen Sie Ihren Hund konsequent zum Rand zurück, wenn er zu Ihnen läuft.
Hat Ihr Hund verstanden, dass er sich am Kreis orientieren soll, vergrößern Sie den Abstand zu ihm. Gehen Sie hierbei kleinschrittig vor und starten sie mit wenigen Trainings-Minuten. Nun kann der Hundehalter auch Anfangen ein Sichtzeichen für die Laufrichtung einzufügen. In der Regel wird mit der Führhand angezeigt, denn diese ist für den Hund klarer sichtbar. Wenn Ihr Hund im Uhrzeigesinn um den Kreis läuft, strecken Sie Ihren rechten Arm aus und führen so den Hund um den Kreis, um ihren Hund in die gegengesetzte Richtung zu lenken nutzen Sie den linken Arm. Um Ihren Hund ein Stopp anzuzeigen, bringen Sie beide Hände vor Ihrer Brust zusammen. Ziel ist es, dass der Hundeführer am Ende in der Mitte des Kreises steht und der Hund außerhalb der Markierung im Kreis läuft.
Aufgaben beim Longieren
Hat Ihr Hund verstanden, wie er sich am Kreis bewegen soll, können Sie das Training um vielfältige Aufgaben erweitern. Starten Sie mit Grundkommandos, die Ihr Hund gut beherrscht. Beim kreativen Longieren können Sie ihren Hund mit Hilfe eines zweiten Kreises in Form einer Acht laufen lassen. Auch Elemente aus dem Agility können hier genutzt werden, wie zum Beispiel eine Hürde oder einen Tunnel. Der Hund kann einen Treibball zu ihnen treiben oder einen Dummy bringen. Sie sehen die Möglichkeiten des kreativen Longierens sind fast unendlich und genau das macht diesen Sport so unheimlich interessant.
Gute Gründe warum Longieren sinnvoll ist
Das Longieren fördert die Konzentrationsfähigkeit des Hundes
Während des Longierens muss sich der Vierbeiner auf den Besitzer im Zentrum des Kreises konzentrieren. Weitere positive Wirkungen des Longiertrainings sin die gestärkte Bindung zwischen Mensch und Hund sowie die verbesserte Kommunikation, denn Hund und Mensch lernen ihre Körpersprache gegenseitig besser kennen.
Bietet körperliches und geistiges Training
Durch das Laufen am Kreis wird der Hund körperlich ausgelastet. Der Radius des Kreises muss dabei so gewählt werden, dass er für den Hund nicht zu klein ist. Die Reaktionsschnelligkeit, mit der gestellten Aufgabe ausgeführt werden, wird geschult. Die Konzentrationsfähigkeit des Hundes steigert sich durch die Übungen.
Für welche Hunde eignet sich Longieren
Da die Aufgaben beim Longieren individuelle gestaltet werden können und auch der Durchmesser des Longierkreises verändert werden kann, eignet sich Longieren für jedes Mensch-Hund-Team: ob Senior oder Welpe, große oder kleine Hunde. Longieren ist eine hervorragende Beschäftigung für viele Vierbeiner. Besonders zu begeistern sind Hunde, die gerne mit einem Menschen zusammenarbeiten, wie etwa Hütehunde.