Hund richtig aufwärmen

Bei manchen Sportarten wie zum Beispiel Canicross oder Bikejöring wird der Körper des Hundes stark beansprucht und deshalb ist es, wie auch bei uns Menschen, sehr wichtig, dass sich unsere Hunde entsprechend aufwärmen und dehnen. Wie Sie Ihren Hund auf die Aktivität vorbereiten, zeigen wir Ihnen.

 

ROUTINE einführen

Wenn es um sportliche Aktivitäten mit unserem Hund geht, ist eine gewisse Routine wichtig damit er unterscheiden kann, dass danach eine sportliche Aktivität folgt, im Gegensatz zu einem alltäglichen Spaziergang. Das kann eine feste Routine sein, wie ein spezielles Zuggeschirr oder ein Kommando, das dem Hund zeigt, dass jetzt Training auf dem Programm steht. Auch das Aufwärmen vor dem eigentlichen Training kann Teil der Routine werden. So weiß dein Hund genau, was ihn erwartet und kann sich mental und körperlich darauf einstellen. 

WARUM BRAUCHT EIN HUND EIN WARM-UP?

Mit einem Warm-up bereiten wir uns und den Hund körperlich und geistig auf das Training vor.  Auf diese Weise lassen sich aber vor allem Verletzungen verhindern. 

Durch das Warm-up atmet der Hund schneller und auch tiefer, wodurch wesentlich mehr Sauerstoff aufgenommen und verwertet werden kann. Gleichzeitig wirkt sich das Aufwärmen positiv auf das Herz-Kreislauf-System aus. Das Blutvolumen wird erhöht. Körperbereiche, die bei sportlicher Betätigung nicht so stark beansprucht werden, wie beispielsweise das Verdauungssystem, werden weniger durchblutet. Aus diesem Grund sollte der Hund auch nicht mit vollem Bauch trainieren. Die Muskeln werden dagegen zusätzlich mit großen Mengen an Blut versorgt und bekommen eine Extraportion an Sauerstoff und Nährstoffen. Dadurch wird der Hund leistungsfähiger und geschmeidiger und sind weniger anfällig für Verletzungen.

 

Aber nicht nur die Muskeln, sondern auch Gelenke, Bänder und Sehnen profitieren von einem schonenden Warm-up. Durch die Bewegung der Gelenke beim Aufwärmen, wird die Produktion der Gelenkflüssigkeit erhöht und der Knorpel so mit einer größeren Menge an wertvollen Nährstoffen versorgt. Gleichzeitig saugt der Knorpel beim Aufwärmen mehr Wasser auf, wodurch sich seine Oberfläche vergrößert. Er hat dadurch eine viel bessere Stoßdämpferwirkung und die Belastung für die Gelenke wird deutlich reduziert. Auch Sehnen und Bänder werden durch das Warm-up auf das bevorstehende Training vorbereitet und sind somit weniger verletzungs- und entzündungsanfällig. Das Nervensystem muss auch in Gang kommen, dieses System steuert die Koordination und ist für alle Bewegungen sehr wichtig.

WIE LANGE DAUERT DAS WARM-UP?

Das Aufwärmen des Hundes dauert in der Regel etwa 10 bis 15 Minuten. Das Wetter und die Temperatur haben einen Einfluss auf das Training und das Warm-Up und Cool-Down: bei warmem Wetter kann das Aufwärmen kürzer sein als bei Temperaturen um oder unter dem Gefrierpunkt. Nasse, regnerische Tage mit kaltem Wind sind heikel, da sollte das Warm-Up sogar länger als gewöhnlich sein. 

DAS WARM-UP des HUNDES

 

1. Warmlaufen

Gehe Sie mit Ihrem Hund an der lockeren Leine ohne die Trainingsausrüstung 5 bis 10 Minuten locker spazieren und lassen Sie Ihren Hund schnüffeln und sich erleichtern. Wenn der Hund versäubert ist, machen Sie sich auf den Rückweg und steigern Sie langsam die Geschwindigkeit: schneller gehen, langsam joggen und zum Schluss ein kurzer Sprint. Das alles aber an lockerer - oder wenn möglich - ohne Leine. 

 

2. DEHNÜBUNGEN

Die Dehnübungen sind keine Tricks! Führe Deinen Hund an der Schnauze mit einem Leckerli oder mit dem Handtouch. Die Dehnübungen sollten langsam und sanft ausgeführt werden. Jede Übung sollte ca. 5-mal pro Seite wiederholt werden und die Endposition für 3 Sekunden gehalten werden. 

Nase seitlich zum Brustkorb

 

Führen Sie Ihre Hand in einem Bogen von der Schnauze des Hundes abwechselnd an die Seite des Hundes, so dass dieser seinen Hals seitlich strecken muss. Bei dieser Übung werden die seitlichen Nackenmuskeln gedehnt und die Wirbelsäule wird bereits etwas mobilisiert. 

Nase zu den Vorderpfoten

Führen Sie Ihre Hand von der Nase des Hundes in einer geraden Linie zwischen die Pfoten des Hundes. Der Hund sollte dabei nicht nach hinten gehen oder die Vorderbeine einknicken. Hier werden die Nackenmuskulatur und der obere Teil des Rückens gedehnt. Die Wirbelsäule wird mobilisiert.


Brustkorb zum Boden

 Diese Übung ist manchen Hundehaltern bereits unter dem Namen „Yoga“ oder „Diener“. Hierzu führen Sie Ihre Hand wiederum von der Schnauze des Hundes nach unten zu seinen Pfoten und dann gerade nach hinten. Der Hund soll nun die Vorderbeine einknicken und mit dem Brustkorb auf dem Boden aufliegen, während die Hinterbeine gestreckt bleiben. Hierbei werden die Rückenmuskeln gedehnt und die Wirbelsäule gestreckt 

Drehen

Hierbei soll der Hund sich um seine eigene Achse drehen. Dafür nehmen Sie ihre Hand an die Schnauze des Hundes und drehen sie langsam im Kreis, sodass Ihr Hund ihr folgen kann. Versuchen Sie die Kreise nach und nach enger zu ziehen, damit Ihr Hund seine Wirbelsäule immer stärker krümmen muss. Bei dieser Übung werden die seitlichen Rückenmuskeln aufgewärmt. Die Wirbelsäule wird mobilisiert.

Sitz --> Steh

Um den Hund aus dem „Sitz“ ins „Steh“ zu locken, können Sie ein Leckerli von seiner Nase wegziehen und sich gleichzeitig etwas nach hinten lehnen, um den Hund in Ihre Richtung einzuladen. Damit der Hund wieder zurück in die „Sitz“ Position geht, machen Sie einen Wippschritt nach vorne und halten Sie das Leckerli über den Kopf des Hundes. Die hintere Oberschenkelmuskulatur wird bei dieser Übung besonders beansprucht. Auch die Schultern der Vorderbeine werden erwärmt.


Platz --> Steh

Um den Hund vom „Steh“ ins „Platz“ zu bringen, führen Sie Ihre Hand von der Nase Ihres Hundes diagonal nach unten und verlagern gleichzeitig ihr Gewicht nach vorne. Die umgedrehte Bewegung bringt den Hund wieder in die „Sitz“ Position. Ist die erweiterte Form der hervorgehenden Übung. Hier wird die Oberschenkelmuskulatur noch stärker gefordert.

Pfote geben

Bringen Sie hierzu Ihren Hund ins „Sitz“. Nun nehmen Sie ein Leckerli in die Hand und bilden eine Faust, sodass Ihr Hund das Leckerli nicht erreichen kann. Halten Sie Ihrem Hund die Faust auf Schulterhöhe hin. Manche Hunde versuchen zuerst mit der Schnauze an das Leckerli zu kommen, warten Sie geduldig bis Ihr Hund mit der Pfote Ihre Hand berührt. Loben Sie ihn dann und geben Sie Ihm das Leckerli. Nun können Sie nach und nach den Hund erst loben, nachdem er ihre Hand berührt hat. Üben Sie so lange bis sie ihm die flache Hand ohne Leckerli hinhalten können und er seine Pfote in Ihre Hand legt. Hier werden vor allem die Schultermuskulatur der Vorderbeine aufgewärmt. Dazu wird der Rücken gedehnt. Balance und Koordination werden geschult.

Auf den Hinterbeinen stehen

Die meisten Leute kennen diese Übung unter dem Namen „Männchen machen“. Bringen Sie Ihren Hund in die „Sitz“-Position und halten Sie ein Leckerli über den Kopf des Hundes, in einer Höhe, in der der Hund in nicht im Sitzen erreichen kann. Nach einer Zeit wird der Hund sich auf seine Hinterpfoten abstützen, um das Leckerli zu erreichen. Nun loben und belohnen Sie den Hund. Hierbei wird der ganze Körper gestreckt und gedehnt. Die Balance wird geschult. Die Hinterbeine müssen arbeiten und der Rücken, um die aufrechte Position zu halten.

Slalom durch die Beine

Machen Sie einen Ausfallschritt nach vorne, nun locken Sie den Hund zwischen Ihren Beinen hindurch. Machen Sie einen weiteren Schritt und locken Sie Ihren Hund von der anderen zwischen Ihre Beine. Diese Übung sollte als letzte Durchgeführt werden. Sie bringt bereits etwas Dynamik mit und bereitet daher den Hund optimal auf die folgende sportliche Aktivität vor. Hier wird der ganze Körper beansprucht und die Wirbelsäule von vorne bis hinten aufgewärmt.

Sehen Sie sich die Ausführung der Dehnungsübungen im Video auf unserer Youtube-Seite an.

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